Das Senioren-Servicehaus Fuchsmühl hatte vor kurzem Besuch von den beiden SPD-Landtagsabgeordneten Annette Karl und Franz Schindler. Leiterin Doris Brotzki und Geschäftsführer Martin Weiß stellten den Besuchern, die von Kreisrätin Hannelore Bienlein-Holl begleitet wurden, das Konzept vor. Kernpunkt dabei ist, dass die Bewohner in einer wohnähnlichen Umgebung ihren Lebensabend verbringen. Ein großer Wohnraum, in welchem gemeinsam gespielt, gelesen und gekocht wird, bildet das Zentrum jeder der vier Wohngruppen mit maximal 12 Bewohnern. Dabei wird nicht nur Wert auf eine Betreuung gelegt, sondern auch auf eine Teilnahme am Leben der Gruppe durch die Bewohner.
Durch diesen konzeptionellen Ansatz ergeben sich aber für das Sozialteam als Träger der Einrichtung organisatorische und letztendlich finanzielle Schwierigkeiten, da zwar zur Erreichung der Fachkraftquote in Pflegeheimen Mitarbeiter, die Krankenschwester/pfleger-, Altenpfleger- und Kinderkrankenschwestern/pfleger sind, als Fachkräfte anerkannt werden, aber keine Hauswirtschaftsmeisterinnen. Gerade diese Berufsgruppe ist aber im Senioren-Service-Haus in einem viel größerem Maß für eine gute Arbeit im Haus notwendig als in einem klassischen Seniorenheim.
MdL Annette Karl sicherte ihre Unterstützung bei der gewünschten Anerkennung von staatlich geprüften Hauswirtschaftler/innen als Fachkräfte zu, konnte aber keine schnelle Abhilfe versprechen, da eine vor kurzem stattgefundene Befragung im Landtag zur "Zukunft der Hauswirtschaft" deutlich gemacht hat, dass dieses Problem allen bekannt ist, von Seiten des Sozialministeriums aber keine Aktivitäten abzusehen sind. Vielmehr wird darauf gesetzt auch im Pflegebereich durch Kostensenkungen Einsparungen zu erzielen, wie sich auch bei der geplanten Kürzung des Schulgeldes für die Altenpflegeschulen vor kurzem gezeigt hat. MdL Franz Schindler bedauerte in diesem Zusammenhang, "dass zwar mit viel Aufwand eine Ausbildungsstruktur im Bereich der Hauswirtschaftlichen Ausbildung und Meisterinnenausbildung geschaffen worden ist, man sich dann aber weigert diese hochqualifizierten Arbeitskräfte auch entsprechend zu bezahlen."
Erfreut zeigten sich die beiden Abgeordneten darüber, wie gut das Konzept ankommt. Denn eine Auslastung von fast 100% über mehrere Jahre, wie Martin Weiß betonte, mache deutlich, dass auch die Angehörigen eine Alternative zuden bisherigen Altenpflegekonzepten annehmen. Wie groß die Nachfrage ist, zeigt sich daran, dass demnächst ein weiteres Senioren-Service-Haus in Waldershof entstehen soll, wie Doris Brotzki ergänzte.
Kreisrätin Hannelore Bienlein-Holl freute sich als Fuchsmühlerin auch darüber, dass das Senioren-Servicehaus voll im Gemeindeleben dabei ist. Es besuchen nicht nur zahlreiche Vereine die Bewohner und führen Veranstaltungen in der Einrichtung durch, sondern auch das Senioren-Service-Haus ist Gast bei vielen Veranstaltungen des Marktes.
"Da auch Politiker älter werden und sich Gedanken um ein Leben im Alter machen," so Franz Schindler abschließend "sollten alle Ideen und Konzepte für ein altersgerechtes Wohnen unterstützt werden." Annette Karl sicherte zu:" Ich werde mich im Landtag für eine Ende der stiefmütterlichen Behandlung von Hauswirtschaft einsetzen. Die Anhörung im Landwirtschaftsausschuss, die auf Initiative der SPD-
Fraktion stattgefunden hatte, hat deutlich gemacht, dass in diesem Bereich Frauen und Männer auf höchstem Niveau ausgebildet werden, die dann auch einen adäquaten Arbeitsplatz und Entlohnung brauchen."
Auf dem Bild von Links: MdL Annette Karl, Leiterin Doris Brotzki, Geschäftsführer Martin Weiß, MdL Franz Schindler und Kreisrätin Hannelore Bienlein-Holl